Besondere Erlebnisse

Wer schleicht denn da im Garten rum?

Wir trafen eine Dame wieder, die uns vorher Wegauskunft gegeben hatte. Sie wollte wissen, wo wir vorhatten, zu schlafen. Das wüssten wir noch nicht. Sie schlug vor, im Garten ihres Bruders, der im Urlaub wäre. Da es bereits Abend geworden war, kam uns die Einladung gelegen.

In dem kleinen Garten, dessen Hecke direkt an die Hauptstraße grenzte, ließen wir unser Gepäck an der Hauswand stehen und gingen in den Wald. Dort kochten wir unser Abendessen an einem bewaldeten Hang. Kaum zehn Meter schräg über uns begann der erste Garten, unten am Hang lag eine Bundesstraße, aber unser Feuer schien keiner zu bemerken.

Wieder im Garten stellten wir fest, dass wir nicht genug Heringe hatten. So konnten wir bloß eine Kröte aus einer Kohtenbahn aufbauen. Am Himmel zogen dunkle Wolken auf, aber es war trocken, sodass wir uns ins Freie legten.

Um drei Uhr nachts fielen die ersten Tropfen. Eilig nahmen wir unsere Sachen und quetschten uns in die Kröte. Mein Kopf lag im Regen, aber irgendwann schlief ich doch ein. Früh standen wir auf. Der Himmel war bedeckt, aber es regnete nicht mehr. So hängten wir unsere Schlafsäcke, Ponchos und Kohtenbahnen überall im Garten auf.

Gerade als wir frühstücken wollten, standen zwei Polizisten vor uns. Sie seien benachrichtigt worden, hier wären Personen im Garten. Wir wurden gefragt, wer wir waren, was wir machten und ob wir dort wohnten. Max und ich hatten Ausweise dabei, die sogleich untersucht wurden. Erstaunt waren die Beamten, dass wir bloß zu dritt unterwegs waren. Ich konnte ihnen mit einem Schreiben meines Vaters versichern, dass unsere Eltern damit einverstanden waren. Allerdings wussten wir nicht, wo die Dame, die uns den Garten zur Verfügung gestellt hatte, wohnte. Mithilfe der Nachbarn wurde sie herbeigeholt und bestätigte, dass wir auf dem Grundstück sein durften, sodass wir doch nicht auf die Wache mitkommen mussten. Als die Beamten genug notiert hatten, durften wir losgehen.

Daniel